Es war der 22. Dezember. Sie hatte alle Geschenke besorgt und saß mit einem Glas Weißwein auf dem Sofa. Die Reste des Geschenkpapiers lagen über dem Boden verteilt und die Kerze flackerte.
Was für ein Jahr dachte sie sich. Vor einem Jahr hatte sich ihr Leben von einem auf den anderen tag verändert.Ihre Ansichten und Einstellungen wurden erschüttert. Sie stellte alles und vor allem sich selber in Frage. Doch nun saß sie da, glücklich und in voller Vorfreude auf das Fest der Liebe.
Ein Fest, bei dem es um die Menschen die einem nahe sind geht. Um Nächstenliebe und Geborgenheit. Oft hatte sie diese Gefühle für verloren gehalten, aber nun sollte sich alles zum Guten wenden.
Glücklich? War sie das wirklich? Nach außen schien es so, sie hatte einen lieben Freund eine tolle Familie und gute Freunde. Sie würde ein Haus bauen im nächsten Jahr und im Job war sie erfolgreich.
Aber allzu oft wurde ihr klar, das sie eine neue Richtung einschlagen wollte. Sie wollte etwas Neues, ausbrechen aus dem Alltag, verrückt sein und das Leben geniessen. Doch diesen Gedanken hatte sie schon oft gehabt, hatte schon oft alles hingeworfen um neu anzufangen. Und? Sollte das immer so weiter gehen? Sie würde nie ankommen und immer auf der Suche sein. War es das was das Leben bedeutet? Wenn sie sich umschaute, in ihrem Freundeskreis gab es manche, die einfach angekommen und glücklich waren. Manche die wie sie auf der Suche waren und auch solche die sich darüber einfach keine Gedanken machten.
Aber wohin sollte ihre Reise gehen? Konnte sie alles nochmal neu starten? Mit dem Erlebten abschliessen und sich keine Sorgen mehr machen? Nein das ginge nicht, sie zwang sich dazu sich an den Gedanken zu gewöhnen und das Glück nicht mehr im Verborgenen zu suchen sondern bei sich selber im Inneren zu beginnen.
Auf dieser suche werde ich sie begleiten. Wofür sind denn schließlich Freunde da?

Schöne Weihnachten ihr rastlosen da draußen ....